2013

Que du bonheur!

White Drama im goldenen Herbst

Um die Liste mit den zu besuchenden Ausstellungen abzuarbeiten, habe ich mit meiner neuen Mitbewohnerin Lynsey am vergangenen Wochenende einen Kunst- und Design-Tag eingelegt. Dieser lag ganz unter dem Motto MODE.

Die Mode ist in Paris allgegenwärtig, aber auch als Ausstellungs-gegenstand ist sie immer attraktiver geworden. So wurde u.a. viel über die Louis Vuitton - Marc Jacobs Show im Museum Les Arts Décoratifs diskutiert, in der gezeigt wurde, wie die beiden Designer mit ihren Kreationen Mode-Geschichte geschrieben haben.
Die mehr als Analyse denn Retrospektive konzipierte Ausstellung stellte Vuitton und Jacobs vergleichend nebeneinander und ermöglichte den Besuchern einen Einblick in die Modewelt während der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts sowie zu Zeiten der Globalisierung Anfang des 21. Jahrhunderts. Genauer beleuchtet wurden Themen wie die sich wandelnden Arbeitstechniken, die Kreationen, Kooperationen mit Künstlern und die künstlerischen Berufe der Branche.

Eine aktuelle Kollektion eines Designers oder Labels ist jedoch kaum je Gegenstand einer Ausstellung gewesen. Rei Kawakubo, die Designerin hinter dem japanischen Avantgarde-Label Comme des Garçons hat dies mit der Ausstellung "White Drama", die noch bis zum 7. Oktober in Paris zu sehen ist, geändert. Die Ausstellung im Komplex Les Docks/Cité de la Mode et du Design zeigt die gleichnamige, ganz in Weiß gehaltene Kollektion 2012.

Zu sehen gibt es die 33 monochromen Modelle der Kollektion, die den Blick auf vier einschneidende Ereignisse im Leben lenken: Geburt, Hochzeit, Tod und Transzendenz. Zu sehen sind Kleider, Mäntel, Capes und Schleier, die mit Stoffrosen verziert, mit Graffiti bemalt oder schlicht, aber aufwändig aus vielen Lagen drapiert sind.
Die transparenten Plastikblasen, in die Kawakubo die Looks gestellt hat, lassen die Modelle noch dramatischer in diesem sowieso recht sterilen Raum im futuristischem Les Docks/Cité de la Mode et du Design erscheinen.




Mich haben die Kreationen sehr fasziniert und ich finde einige Kleider nicht nur sehr schön, sondern halte sie durchaus für tragbar - wenn sie auch etwas Mut zur Extravaganz erfordern. So habe ich dann später zu Hause nach Fotos und Videos der Fashion Show gesucht, um die Kleider an Menschen anstatt starren Puppen zu sehen. Hier sind einige Bilder von der Fashion Week 2012 zu sehen: Comme des Garçons - Fashionshow - White Drama

Alle praktischen Informationen zu "White Drama" über diesen LINK.

Parallel zu dieser Ausstellung ist direkt nebenan die einer weiteren Modelegende zu sehen: Haute Couture Kreationen des 1972 verstorbenen „Cristóbal Balenciaga: collectionneur de modes".
Und die ToSee-Liste für alle Interessierten an Modegeschichte bleibt lang: Parallel zur Fashion Week in Paris zeigt das Musée d'Orsay Kleider-Meisterwerke des 19. Jahrhunderts (ab 25.9.2012), im Palais de Tokyo wird das 60-jährige Jubiläum der Marke Chloé mit der Ausstellung "Chloé. Attitudes" gefeiert (ab 29.9.), der Schuhdesigner Manolo Blahnik erhält eine Ausstellung im Kaufhaus Le Printemps anlässlich der 40 Jahre Glamour, die er den Frauen bereitet, im Rahmen des Festival d'Automne zeigt Olivier Saillard die performance "The Impossible Wardrobe" mit Tilda Swinton (29.,30.9., 1.10., Palais de Tokyo) und und und.

©coffee-and-cardigans

©unknown


Da sitze ich nun hier - wie vor 3 Jahren schon einmal - und denke darüber nach, was ich kann, wer ich bin, wohin mich das Leben nun bringt.

Vor 5 Monaten habe ich meine Arbeitsstelle verlassen. Am Ende ging alles sehr schnell:
Gespräch,
Verhandlungen,
Einigung,
Unterzeichnung,
zwei Wochen, die wie im Flug vergingen,
ein Tag, der sich wie ein letzter angefühlte, da die Kollegen seltsam emotional waren,
ein letztes Abschliessen des Büros,
Urlaub.

Leichtigkeit.


Und nun?

Nun denke ich zurück, was ich in den letzten drei Jahren gelernt und erlebt habe, um dann den Weg weiter zu gehen.

Oh darling, let's be adventurers?

Gegenwart - Zukunft

©unknown

2012

Ich wünsche euch ein Jahr voller Leben!

Bonne année! ♥

2012

Punktpunktpunkt

Was soll ich sagen.
Ich bin in eine sehr lange Pause gerutscht, die mich wie ein Dornröschenschlaf still gelegt hat. Leider ist auch meine Energie für die kleinen Alltagsgeschichten, Anekdoten und Berichterstattungen aus meiner Wahlheimat Paris immer weniger geworden. Meine Energie reichte allein für meine Arbeit und den Alltag aus.

Das hat sich geändert.
Ich habe eine inspirierende Reise nach Berlin gemacht und habe gemerkt, dass es so nicht weiter gehen kann. Das Leben kann schön sein, wenn man es selbst in die Hand nimmt - und lebt.

So bin ich wieder wach und lebendig.
Und auch hier geht es weiter, denn die Franzosen spielen immer noch ihre Spielchen. Jedoch kann mittlerweile mitspielen und beherrsche die Regeln, denn nun bin ich selbst eine kleine Parisienne!

A bientôt!