1/10/2009

Manifestation statt Mode







Nichtswissend habe ich heute morgen das Haus verlassen um mich doch einmal im großen Winterausverkauf, den SOLDES, umzusehen und bin als erstes auf Hunderte von Polizisten gestoßen, die mit schwerem Geschütz die Straßen in der Nähe meiner Wohnung blockierten. Leicht amüsiert habe ich gefragt, ob heute etwas im Viertel los sei und habe mich über die eigenartige Reaktion des Polizisten gewundert, der sich wahrscheinlich von mir verarscht vorkam - da ich heute ausgerechnet mein gold-graues Palästinensertuch gegen die Kälte umgebunden hatte. In der Tat war etwas los: In vielen europäischen Städten haben heute Menschen gegen die israelische Militäraktion im Gazastreifen protestiert. Eine der größten Kundgebung fand in Paris statt, wo nach Angaben der Veranstalter rund 100.000 Menschen demonstrierten.

Aufgerufen zu der Aktion hatte das "Kollektiv für gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern", eine Vereinigung mehrerer Lobbygruppen, Gewerkschaften und linker Parteien. Nachdem ich die Flugblätter gelesen und die Bilder auf den großen Planen gesehen hatte, entschloss ich mich also gegen den Einkaufsbummel und für die Demonstration.

Was auch in zahlreichen Artikeln im Internet nachzulesen ist, ist mir natürlich wieder besonders aufgefallen: die Sicherheitsvorkehrungen waren extrem und die Route zu allen Seiten komplett von der französischen Polizei abgeriegelt (siehe Fotos).

Da ich nicht bis zum Ende mitgelaufen bin, weiß ich nicht, ob es zu Ausschreitungen kam.

Nicht schön, aber wahr: eine Seite, die Bilder des Massakers zeigt.

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