4/05/2009

transdisziplinär, multikulturell, dysfunktional

Dieses Wochenende: das internationale Kunstfestival EXIT im Maison des Arts in Creteil.

Besonders beeindruckt haben mich die Performance "Bleu Remix" von Yann Marussich und die moderne Tanzperformance "Hell on earth" der argentinischen Chorégraphin Constanza Macras, bevor der Abend der Labels Kill the dj begann.



In seiner mit Medizinern erarbeiteten Live Performance "Bleu Remix" sitzt Marussich regungslos in einem Glaskasten. Nach und nach treten seine blau gefärbten Körperflüssigkeiten aus – blaue Tränen, Flüssigkeit aus Mund und Nase und schließlich dringen kleine Tröfpchen aus allen seinen Hautporen – bis diese seinen Körper fast gänzlich bedecken.
Die musikalische Darstellung der Körpergeräusche Marussichs übernahm Dj Chloé an diesem Abend.

Yann Marussich ist ein Künstler, der seinen Körper in seinen Kunstperformances zu etwas Surrealen in den Augen der Betrachter macht. Der ehemalige Tänzer spielt mit den Themen Innen – Außen, Unbewusst – Bewusst.
Marussich lässt den Menschen ebenfalls zu einem Gegenstand in der heutigen Welt der digitalen Technologien werden und zeigt, wie der Körper einzig als Medium wahrgenommen werden kann.

Sieht man sich die Mediengeschichte an, so wurden Medien in den 60er Jahren von Theoretikern wie Marshall McLuhan erst einmal als Erweiterungen des Körpers gesehen, die das menschliche Handeln ersetzen oder optimieren: Fernsehen als Verlängerung der Augen, Telefonieren als Verlängerung der Ohren etc. Sein Medienbegriff war allerdings sehr weit gefasst, so dass fast alle Gegenstände mediale Eigenschaften beinhalteten. Den Computer, wie wir ihn heute kennen, gab es damals natürlich noch nicht. Marussich arbeitet als Künstler ebenfalls mit dem Körper als zentrales Objekt, von dem er immer ausgeht. Für seine Arbeiten sucht er sich dann weitere nötige Medien, niemals aber in anderer Richtung.



Die gleichzeitig zum Denken anregende wie mitreißende Tanzvorführung "Hell on Earth", getanzt von Berliner Jugendlichen, handelt von den Erfahrungen, Gefühlen und Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und dem Leben in einer fremden Kultur.



Der Kill the dj Abend mit:
- Jennifer Gentle
- Krikor, Akustik-Performance mit sechs Musikern
- Penelope Edmund
- Discodeine
Und dann ab ins Rex für die Nacht mit Chloé und André Kraml.

Fazit: Bonheur!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

mademoiselle,

trans=hinaus,hinüber,jenseits
multi=viel
dys=schlecht,schädliche sache
surreal=psychisch unbewußtes in kunstdarstellung

na ja, was sagt uns nun der typ?
also, mir gefällt es nicht